Vordere Scheidenraffung (Kolporraphia anterior)
Bei Senkungen der vorderen Scheidenwand und der Harnblase kann ohne Fremdmaterial durch einen Schnitt in der Scheide die Harnblase in ihre ursprüngliche Position angehoben werden.
Hintere Scheidenraffung (Kolporraphia posterior)
Bei Senkungen der hinteren Scheidenwand und des Enddarmes kann ohne Fremdmaterial durch einen Schnitt in der Scheide der Darm in seine ursprüngliche Position verlagert werden.
Sowohl bei der vorderen als auch bei der hinteren Scheidenraffung kann bei entsprechenden Beschwerden die Gebärmutter von der Scheide aus mitentfernt werden.
Fixierung des Scheidenendes oder der Gebärmutter nach Amreich-Richter
Bei einer Senkung des Scheidenendes (bei schon entfernter Gebärmutter) oder der Gebärmutter wird die Scheide an einer besonderen Bandstruktur im kleinen Becken angeheftet. Dies ist eine wenig belastende Operation, die auch in Kombination mit einer Gebärmutterentfernung durchgeführt werden kann.
Kunststoffnetzoperationen
Bei besonders ausgeprägter Senkung oder erneuter Senkung nach Voroperationen kann bei dieser Operation durch die Scheide ein Kunststoffnetz in die vordere oder hintere Scheidenwand eingesetzt werden. Dies führt zu einer höheren Stabilität des Beckenbodens.
Der stationäre Aufenthalt bei Senkungsoperationen von der Scheide aus beträgt in der Regel 5 - 7 Tage. Die Operationen werden in Vollnarkose durchgeführt, in besonderen Fällen ist auch eine Operation in Spinalanästhesie (rückenmarksnahe Betäubung) möglich.
Fixierung des Scheidenendes oder der Gebärmutter an der Wirbelsäule
Durch die Einlage eines kleinen Kunststoffnetzes wird die Scheide oder die Gebärmutter an der Wirbelsäule fixiert. Sollte ein Grund für eine Gebärmutterentfernung vorliegen, kann diese im gleichen Eingriff mit durchgeführt werden. Der stationäre Krankenhausaufenthalt beträgt meist eine Woche.
Lateral Repair
Sind die seitlichen Anteile der Scheide von der Beckenwand abgerissen führt eine Operation von der Scheide aus nicht zum Erfolg. Hier muss durch einen Bauchschnitt die Scheide wieder an die bindegewebigen Bandstrukturen an der seitlichen Beckenwand festgenäht werden. Besteht gleichzeitig eine operationsbedürftige Belastungsharninkontinenz, so kann diese Operation ideal mit einer Kolposuspension nach Burch kombiniert werden.