Neben dem urologischen Klassiker TUR-P setzt die Klinik für Urologie als zweites operatives Standardverfahren den XPS-Greenlight-Laser ein. Er erlaubt im Gegensatz zum invasiven „Abhobeln“ einen deutlich blutungsärmeren Eingriff und bietet vor allem Risikopatienten eine Alternative. Im Prinzip macht auch der Greenlight-Laser nichts anderes als die TUR, allerdings viel schonender. Eine Gewebeuntersuchung auf Bösartigkeit ist hierbei jedoch nicht möglich. Eventuell wird vor dem Eingriff noch Gewebe entnommen.
Die Strahlung dieses neuen Lasers wirkt nur sehr oberflächlich und verursacht deshalb kaum Schwellungen oder Ödeme. Der Patient hat nach der Behandlung kaum Beschwerden. Das gewucherte Gewebe verdampft sofort und praktisch unblutig.
Über ein fiberoptisches endoskopisches System, das Zystoskop, wird ein Laserstrahl in das Behandlungsgebiet geleitet, um dort das Gewebe zu verdampfen. Das Laserlicht ist grün und hat eine Wellenlänge von 532 nm. Das Wirkprinzip heißt photoselektive Vaporisation (PVP), weil die Wellenlänge des Lasers unterschiedlich stark absorbiert wird. Dadurch entsteht eine gezielte Erhitzung und Verdampfung von Gewebe.
Das Verfahren wurde von der berühmten Mayo-Klinik (San Jose, Kalifornien) in den USA entwickelt und ist in Deutschland seit 2002 im Einsatz. Geräte der ersten Generation hatten eine Laserleistung von 80 Watt, die zweite Generation schaffte schon 120 Watt und heute erreicht der neue XPS-Laser eine Leistung von 180 Watt.
Der wesentliche Vorteil der Lasertechnik besteht in dem sehr geringen Blutungsrisiko. Durch die besonderen Koagulationsfähigkeiten der Lasertherapie ist die Behandlung auch bei Gerinnungsstörungen (Marcumar-Patienten) oder bei Therapie mit blutverdünnenden Medikamenten möglich. Da durch die Verwendung einer isotonen Spüllösung die Wahrscheinlichkeit eines TUR-Syndroms deutlich niedriger ist und die postoperative Blutungsgefahr sehr gering ist, bietet sich die Laservaporisation bei kardialen Risikopatienten an. In den ersten sieben Tagen nach dem Eingriff wird eine niedrig dosierte Antibiose empfohlen, um das Infektionsrisiko zu kontrollieren.