Bei Harnwegsinfektionen steht zunächst eine kinderurologische Basis-Diagnostik mit genauer Anamnese, körperlicher Untersuchung, Urinprobe, Ultraschall, Miktionsprotokoll sowie einer Harnflussmessung (Uroflowmetrie) mit Aufzeichnung der Beckenbodenaktivität auf dem Programm. Wenn ein vesikoureteraler Reflux (VUR) ausgeschlossen werden soll, setzen die Kinderurologen eine spezielle Art der Röntgendiagnostik ein: das Miktionszystourethrogramm, kurz MCU. Funktionale Störungen der Blasenfunktion können zusätzlich mit Flow-EMG und Urodynamik diagnostiziert werden. Bei Blasenfunktionsstörungen gehören Miktionsprotokolle zur Diagnostik sowie konservative Methoden wie das Biofeedbacktraining zur Standardtherapie der Klinik. Medikamentös kann die instabile Blasenmuskulatur beim kindlichen Urge-Syndrom (Drangproblematik) vor allem mit Anticholinergika behandelt werden. Das Ziel der konservativen Methoden ist es, die antibiotische Behandlung möglichst zu vermeiden.